Medizinische Vorkenntnisse im Heilpraktiker-Fernstudium

Bei der Anmeldung zur Heilpraktikerprüfung wird zwar abgefragt, inwiefern man sich vorbereitet hat und welche beruflichen Qualifikationen vorhanden sind, aber grundsätzlich sind weder medizinische Vorkenntnisse noch der Besuch einer Heilpraktikerschule zwingend erforderlich. So ergibt es sich, dass vor allem Fachfremde, die sich beruflich verändern und fortan ihrer Berufung folgen wollen, für ein flexibles Heilpraktiker-Fernstudium entscheiden. Bei einem großen Teil der Heilpraktiker/innen handelt es sich somit um Quereinsteiger/innen, die das Fernstudium für den Umstieg nutzen.

Obwohl viele Heilpraktikeranwärter/innen aus vollkommen anderen Berufen kommen, werden Fernkurse und Heilpraktiker-Ausbildungen auch speziell für Menschen mit medizinischen Vorkenntnissen angeboten. Bei Interessierten kann so der Eindruck entstehen, eine einschlägige Vorbildung sei zwingend erforderlich. Zumindest auf die Lehrgänge für medizinisch Vorgebildete trifft dies auch durchaus zu.

Heilpraktiker-Fernstudium für Menschen mit medizinischen Vorkenntnissen – Das sind die Besonderheiten

Das Fernstudium zum Heilpraktiker setzt im Allgemeinen keinerlei medizinische Kenntnisse voraus und beginnt somit bei Null. Dass es schwierig sein kann, die umfassenden Grundlagen der Medizin im Rahmen eines Fernkurses zu vermitteln, bleibt nicht aus. Nicht nur die Lernenden, sondern auch die Heilpraktikerschulen empfinden dies vielfach als große Herausforderung. Sind seitens der Lernenden medizinische Vorkenntnisse vorhanden, gestaltet sich das Ganze einfacher, schließlich haben die betreffenden Heilpraktikeranwärter/innen ein solides Fundament, auf dem sie nun aufbauen können.

Ein Heilpraktiker-Lehrgang für Menschen mit medizinischen Vorkenntnissen wiederholt zu Beginn bestenfalls die elementaren Grundlagen und geht dann direkt in die Tiefe. Dadurch ergibt sich eine gewisse Zeitersparnis. Die Lernenden sollen da abgeholt werden, wo sie stehen, und nachhaltig von ihrer Vorbildung profitieren. Wer aber keine ausreichenden Vorkenntnisse mitbringt, wird den Anschluss rasch verlieren oder auch erst gar nicht ins Heilpraktiker-Fernstudium finden. Man muss also stets abwägen, inwiefern ein Fernlehrgang zum Heilpraktiker für Menschen mit medizinischen Vorkenntnissen die richtige Wahl ist.

Warum werden spezielle Heilpraktiker-Fernlehrgänge für Menschen mit medizinischen Vorkenntnissen angeboten?

Es kommt immer wieder die Frage auf, warum bei den Fernkursen zur Vorbereitung auf die Heilpraktikerprüfung zwischen Lernenden mit medizinischen Vorkenntnissen und vollkommenen Quereinsteiger/innen differenziert wird. Letztere sind vollkommen neu im Gesundheitsbereich und müssen zunächst die Grundlagen der Medizin erlernen. Wer dahingegen medizinische Vorkenntnisse hat, kann dies überspringen.

Nun könnte man natürlich einfach die ersten Lektionen auslassen und dann an einem einheitlichen Fernkurs teilnehmen. Dabei besteht aber die Gefahr, dass man etwas verpasst und sich so Nachteile einhandelt. Allerdings können sich Heilpraktikeranwärter/innen mit relevanter Vorbildung kaum motivieren, bei der absoluten Basis zu beginnen, schließlich würde dies umfassende Wiederholungen bedeuten.

Um den verschiedenen Anforderungen der Lernenden gerecht werden zu können, halten viele Heilpraktikerschulen zwei Optionen bereit. Einerseits gibt es Kurse für absolute Neueinsteiger und andererseits können medizinisch vorgebildete Menschen einen maßgeschneiderten Lehrgang in Angriff nehmen. Dieser berücksichtigt die vorhandenen Kenntnisse und Kompetenzen und nutzt die vorhandene Motivation perfekt aus. Die relativ homogene Lerngruppe ermöglicht ein effektives Lernen, wodurch die Erfolgsaussichten nachhaltig steigen.

Welche Qualifikationen gelten als medizinische Vorbildung in Zusammenhang mit einem Fernstudium zum Heilpraktiker?

Wer von sich glaubt, medizinische Vorkenntnisse in ausreichendem Maße mitzubringen, um ein entsprechendes Heilpraktiker-Fernstudium für Fortgeschrittene erfolgreich absolvieren zu können, sollte zunächst wissen, was dies konkret bedeutet.

Je nach Heilpraktikerschule kann es diesbezüglich auch Unterschiede geben, weshalb eine zielgerichtete Recherche unabdingbar erscheint. Vor allem Angehörige der folgenden Berufe bringen ohne Zweifel medizinische Vorkenntnisse mit und können diese in der Vorbereitung auf die Heilpraktikerprüfung nutzen:

  • Gesundheits- und Krankenpfleger/in
  • Altenpfleger/in
  • Physiotherapeut/in
  • Medizinische/ Fachangestellte/r

Möglicherweise hat man aber auch bereits vor einigen Jahren eine Heilpraktikerschule besucht oder sich auf andere Art und Weise intensiv mit der Medizin befasst. Es kann so von Fall zu Fall variieren, ob die medizinischen Vorkenntnisse ausreichen oder nicht doch ein Heilpraktiker-Fernstudium für Einsteiger anzuraten ist. Im Zweifelsfall sollten Interessierte nicht nur selbstkritisch sein, sondern sich auch beraten lassen.

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