Fernstudium Musiktherapie

Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten – das wusste bereits Aristoteles. Das Fernstudium Musiktherapie schließt genau daran an: Musiktherapeuten lindern durch gezielten Einsatz von Musik, vor allem seelische, aber auch körperliche Leiden. Gleichsam kann Musiktherapie genutzt werden, um diesen vorzubeugen, beispielsweise rechtzeitig einem Burn-Out entgegenzusteuern.

Was ist ein Musiktherapeut?

Fernstudium MusiktherapieDie Aufgabe von Musiktherapeuten ist es, durch Musik dazu beizutragen, dass gesundheitliche Probleme behoben werden. Auf der einen Seite geht es dabei darum, seelische Erkrankungen zu behandeln: So kann Musik helfen, Traumata zu verarbeiten, Stimmungsschwankungen auszugleichen, die Konzentrationsfähigkeit zu fördern oder zu entspannen und Stress zu reduzieren. Oftmals werden Musiktherapeuten daher im Rahmen von psychotherapeutischen Therapien tätig. Gerade der Aspekt der Entspannung hilft darüber hinaus auf der anderen Seite (stressinduzierte) Krankheiten wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Tinnitus unterstützend zu behandeln.

Was macht ein Musiktherapeut?

Musik gilt als Spiegel der Seele: Ziel der Musiktherapie ist es daher, durch Musik Zugang zu individuellen Erlebnissen und Erfahrungen zu finden, die unzugänglich sind. Daher werden musiktherapeutische Behandlungen individuell auf den Patienten zugeschnitten. Die Therapiesitzungen werden entweder einzeln oder in Gruppen und aktiv – die Teilnehmer musizieren also selbst – oder passiv – es wird Musik gehört – durchgeführt:

  • Aktive Musiktherapie: Bei der aktiven Musiktherapie geht es keinesfalls darum, dass wie im Musikunterricht ein Instrument bis zur Perfektion gelernt werden soll. Ganz im Gegenteil geht es vorrangig darum, dass eigene Stimmungen, Gefühle und Erlebnisse frei musikalisch übersetzt werden. Dazu gehören ebenfalls thematisch fokussierte Improvisationen und Rollenspiele, die im Anschluss in Gesprächen reflektiert werden.
  • Passive Musiktherapie: Hier wird Musik rezeptiv erfahren mit dem Ziel, dass Patienten sich entspannen, innere Bilder fokussieren und Situationen und Gefühle wahrnehmen und imaginieren können.

In der Therapie werden diverse Instrumente eingesetzt. Dazu zählen vordergründig:

  • Rhythmusinstrumente: Rasseln, Glocken, Schellen…
  • Percussion-Fellinstrumente: Tamburine, Handtrommeln, Bongos…
  • Stabspiele: Xylophone, Glockenspiele, Marimbaphone…
  • Instrumente mit besonderen Klangeigenschaften: Klangschalen, Gong, Kalimba…
  • Saiten-, Tasten-, und Blasinstrumente: Gitarre, Klavier, Flöten…

Wie wird man Musiktherapeut?

Die Ausbildung zum Musiktherapeuten ist nicht staatlich geregelt. Umso wichtiger ist es, sich über Lehrgänge und Ausbildungsmöglichkeiten gut zu informieren und Vor- und Nachteile abzuwägen:

  • Studium der Musiktherapie: Einige Fachhochschulen und Universitäten bieten Diplomstudiengänge sowie Bachelor- und/-oder Masterprogramme an. Vorteile Sie bekommen eine akademisch fundierte und anerkannte Ausbildung, können später also auf ein breiteres Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten zurückgreifen, zum Beispiel wissenschaftlich forschen oder als Dozent arbeiten. Nachteile: Möglicherweise fehlt Ihnen dadurch der Praxisbezug, den sie später nachholen müssen. Außerdem stellt ein Hochschulstudium hohe Voraussetzungen: Ohne Abitur und Prüfung in einem Instrumentalfach wird es nur selten möglich sein, Musiktherapie zu studieren.
  • Ausbildung an einem privaten Ausbildungsinstitut: Verschiedene Schulen und Institute haben Musiktherapie in ihrem Angebot, entweder als Präsenz- oder berufsbegleitende Ausbildung. Vorteile: Sie sind zumeist flexibel und die Ausbildung ist sehr praxisorientiert. Nachteile: Zum Teil erhebliche Kosten und es ist unbedingt notwendig, darauf zu achten, dass die Ausbildung zertifiziert und qualitätsgeprüft ist.
  • Fernstudium: Es ist nicht zuletzt möglich, Musiktherapie berufsbegleitend im Rahmen eines Fernstudiums zu studieren. Sowohl staatliche Hochschulen (z.B. Hochschule Magdeburg-Stendal) als auch private Fernstudienanbieter (z.B. ILS) kommen in Frage. Vorteile: Hier finden Sie die höchste zeitliche Flexibilität. Nachteile: Viel Selbstorganisation und Disziplin sind nötig.

Sowohl Ausbildungsdauer, als auch Kosten hängen sehr stark davon ab, für welchen dieser drei Wege Sie sich entscheiden. Durchschnittlich zwei bis vier Jahre sollten Sie ungefähr einplanen. Da es keine staatliche Prüfung zum Musiktherapeuten gibt, sollten Sie hier aber auf Qualität achten und nicht danach gehen, mit welcher Ausbildung sie besonders billig „davonkommen“.

Berufsbegleitend zum Musiktherapie per Fernstudium

Die Ausbildungsmöglichkeiten zum Musiktherapeuten sind sehr divers. Dementsprechend stark unterscheiden sich die Anbieter, auch im Bereich des Fernstudiums. Sie sollten bei Ihrer Wahl darauf achten, dass der Fernstudiengang möglichst zertifiziert ist und zum Tragen der Berufsbezeichnung „Musiktherapeut/in DMtG“ berechtigt. Bei der DMtG handelt es sich um die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft, die sich stark dafür einsetzt, dass die Ausbildung zum Musiktherapeuten qualitativ hochwertig erfolgt.

Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass folgende Inhalte im Fernstudium Heilpraktiker berücksichtigt werden:

  • Musikbezogene Kenntnisse: unterschiedliche Erscheinungsformen von Musik, musikalische Fertigkeiten und Musikwissen, Gehörbildung, Stimmbildung
  • Therapiebezogene Kenntnisse: theoretische und methodische Ansätze in der Musiktherapie, Wissen über musiktherapeutische Diagnose, verschiedene Praxisfelder
  • Psychologische und medizinische Grundlagen: Anatomie, verschiedene psychologische Grundlagenfächer (z.B. Persönlichkeitspsychologie, Klinische Psychologie), Heilpädagogik

Voraussetzungen für das Fernstudium Musiktherapie

Ohne Frage sollten Sie sehr musikaffin und musikalisch sein. Ideal ist es, wenn sie eines oder mehrere Instrumente spielen und/oder in einer Band oder einem Chor singen – Spaß an Musik ist unerlässlich. Daneben sollten Sie einige persönliche Fähigkeiten mitbringen, die für gute therapeutische Arbeit unerlässlich sind. Dazu zählen psychische und körperliche Belastbarkeit und Frustrationstoleranz. Empathisch sollten Sie auch mit schwierigen und möglicherweise aggressiven Patienten umgehen können. Nicht zuletzt sollten Sie in der Lage sein, sich selbst zu reflektieren und bereit sein, sich stets weiterzubilden und dies in die Therapie einfließen zu lassen.

Darüber hinaus legen die verschiedenen Ausbildungsinstitute eigene Zugangsvoraussetzungen fest, die stark variieren können. Hier gilt es, sich vorab individuell zu informieren. So wird teilweise gefordert, dass…

  • Sie ein bestimmtes Mindestalter erreicht haben, in der Regel 25 Jahre,
  • bereits berufliche Erfahrungen gesammelt bzw. eine Ausbildung gemacht haben im sozialen, sozialpädagogischen, medizinisch-pflegerischen oder musischen Bereich,
  • über eine allgemeine Hochschulreife oder ein bereits abgeschlossenes Hochschulstudium verfügen,
  • musikalisch ausgebildet sind, also mindestens ein oder zwei Instrumente spielen können.

Wie geht es nach der Ausbildung zum Musiktherapeuten weiter?

Was macht ein heilpraktikerFür Musiktherapeuten eröffnen sich vielfältige Tätigkeitsfelder. Neben der eigenen Praxis, sind Musiktherapeutin gefragt im Gesundheits- und Sozialwesen, können also arbeiten in (psychiatrischen und psychosomatischen) Krankenhäusern, Kureinrichtungen oder Arztpraxen, ebenso wie in Altersheimen oder Einrichtungen für behinderte Menschen. Darüber hinaus können Musiktherapeuten in Musikschulen oder Kindergärten tätig werden. Gerade für die Arbeit in öffentlichen Einrichtungen ist jedoch eine erfolgreich abgeschlossene, fundierte Ausbildung zentral.

Gut zu wissen

Bevor Sie sich für eine Ausbildung zum Musiktherapeuten entscheiden, überlegen Sie genau, in welchem Bereich Sie später praktizieren möchten: Gerade für die Arbeit in psychiatrischen oder psychosomatischen Heilstätten ist es empfehlenswert, bereits im Studium einen Schwerpunkt auf psychotherapeutische Inhalte zu legen.

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